Warum Ashwagandha, Rhodiola und Rotklee mit Vorsicht zu genießen sind und ohne ärztliche oder therapeutische Rücksprache nicht eingenommen werden sollten
In den letzten Jahren sind Adaptogene wie Ashwagandha und Rhodiola sowie pflanzliche Präparate wie Rotklee immer beliebter geworden. Sie werden oft als natürliche Wundermittel angepriesen, die dabei helfen können, Stress abzubauen, das Wohlbefinden zu steigern und das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen. Doch obwohl diese Pflanzen in der traditionellen Medizin weit verbreitet sind und zahlreiche potenzielle Vorteile versprechen, gibt es auch einige wichtige Risiken und Einschränkungen, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Insbesondere die Einnahme dieser Substanzen ohne vorherige ärztliche oder therapeutische Beratung kann unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen.
1. Ashwagandha: Ein kräftiger Stresskiller, aber nicht für jeden geeignet
Ashwagandha (Withania somnifera) ist eines der bekanntesten Adaptogene, das traditionell in der ayurvedischen Medizin verwendet wird. Es soll helfen, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, das Immunsystem zu stärken und vor allem Stress abzubauen. Viele Menschen nehmen Ashwagandha, um die Auswirkungen von chronischem Stress oder Angst zu lindern.
Risiken und Vorsicht:
- Schwangerschaft und Stillzeit: Ashwagandha sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden, da es möglicherweise zu Fehlgeburten führen oder die Hormonproduktion beeinträchtigen könnte.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Besonders Menschen, die Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen, Depressionen oder Schilddrüsenerkrankungen einnehmen, sollten vorsichtig sein. Ashwagandha kann die Wirkung von Beruhigungsmitteln, Antidepressiva oder Schilddrüsenhormonen beeinflussen, was zu unvorhergesehenen Nebenwirkungen führen kann.
- Autoimmunerkrankungen: Menschen mit Autoimmunerkrankungen (wie rheumatoider Arthritis oder Lupus) sollten Ashwagandha nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, da es das Immunsystem stimulieren und eine Verschlechterung der Symptome begünstigen könnte.
2. Rhodiola: Das Erschöpfungspflaster für den Geist, aber potenziell riskant bei bestimmten Bedingungen
Rhodiola rosea, auch als „Arktische Wurzel“ bekannt, wird traditionell zur Bekämpfung von Erschöpfung, Stress und geistiger Ermüdung verwendet. Sie soll die Fähigkeit des Körpers erhöhen, mit physischen und psychischen Belastungen umzugehen.
Risiken und Vorsicht:
- Schlafprobleme: Rhodiola hat eine anregende Wirkung und kann daher Schlafstörungen verursachen, wenn es zu spät am Tag eingenommen wird. Menschen, die unter Schlaflosigkeit oder anderen Schlafstörungen leiden, sollten Rhodiola meiden oder nur morgens einnehmen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Rhodiola kann die Durchblutung und das Herz-Kreislaufsystem beeinflussen, weshalb Personen mit Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen vorsichtig sein sollten.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Wie Ashwagandha kann auch Rhodiola mit verschiedenen Medikamenten interagieren, insbesondere mit solchen, die auf das Nervensystem wirken (z. B. Antidepressiva). Dies kann die Wirkung der Medikamente verstärken oder verringern und unvorhersehbare Nebenwirkungen hervorrufen.
3. Rotklee: Ein pflanzliches Hormonmodulator, das nicht ohne Risiko ist
Rotklee (Trifolium pratense) wird häufig verwendet, um die Symptome von Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß zu lindern. Er enthält pflanzliche Östrogene (Isoflavone), die auf das hormonelle Gleichgewicht im Körper wirken können.
Risiken und Vorsicht:
- Hormonelle Wechselwirkungen: Da Rotklee Isoflavone enthält, die als Phytoöstrogene wirken, kann er das hormonelle Gleichgewicht beeinflussen. Für Frauen mit hormonabhängigen Erkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterkrebs oder Endometriose besteht daher ein Risiko, da die Pflanze den Hormonhaushalt zusätzlich belasten könnte.
- Blutgerinnung: Rotklee hat eine leicht blutverdünnende Wirkung, weshalb es bei Personen, die Blutverdünner (z. B. Warfarin) einnehmen, zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen kann. Eine ärztliche Kontrolle ist hier unerlässlich.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Auch hier gibt es Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, insbesondere mit solchen, die den Hormonhaushalt beeinflussen, sowie mit Blutdruckmitteln und Blutverdünnern.
4. Die Bedeutung der ärztlichen Beratung
Obwohl Adaptogene und pflanzliche Präparate wie Ashwagandha, Rhodiola und Rotklee auf den ersten Blick harmlos erscheinen, können sie bei unsachgemäßer Anwendung gesundheitliche Risiken bergen. Vor allem, wenn man bereits Medikamente einnimmt oder an chronischen Erkrankungen leidet, ist es unerlässlich, mit einem Arzt oder Therapeuten zu sprechen, bevor man mit der Einnahme dieser Kräuter beginnt. Nur so kann sichergestellt werden, dass die gewünschten positiven Effekte erzielt werden, ohne die Gesundheit zu gefährden.
Fazit: Vorsicht bei pflanzlichen Heilmitteln
Die Welt der pflanzlichen Heilmittel bietet viele Vorteile, aber auch Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Ashwagandha, Rhodiola und Rotklee sind leistungsstarke Pflanzen, die in der richtigen Dosierung und unter der richtigen Anleitung positive Effekte haben können. Doch ohne die Rücksprache mit einem Fachmann können sie unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen oder mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Eine fundierte Beratung ist daher unerlässlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser natürlichen Mittel zu gewährleisten.
Denken Sie daran: Auch wenn pflanzliche Produkte oft als „natürlich“ gelten, sind sie nicht zwangsläufig immer ohne Risiken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, bevor Sie mit der Einnahme beginnen!
Quellen:
https://www.das-pta-magazin.de/news/ashwagandha-nichts-fuer-leberkranke-3553195.html
https://www.bfr.bund.de/cm/343/isolierte_isoflavone_sind_nicht_ohne_risiko.pdf
https://www.bfr.bund.de/cm/350/risikobewertung-von-pflanzen-und-pflanzlichen-zubereitungen.pdf